Am gestrigen Freitag sollte die Asiatic Island vom Hafen in Livorno aus nach Ashdod in Israel aufbrechen, um dorthin unter anderem Waffen und Sprengstoff sowie andere Güter zu liefern. Nachdem die Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter erfuhren, was auf dem Schiff transportiert nach Israel gesendet werden sollte, weigerten sie sich, das Schiff zu beladen, um so den Krieg im Nahen Osten nicht zu unterstützen.
Die Gewerkschaft der Hafenbeschäftigten (L’Unione Sindacale di Base) erfuhr durch einen Bericht des Autonomen Kollektivs der Hafenarbeiter von Genua und von Weapon-Watch von der Verschiffung der Waffen über den Hafen von Livorno. In Reaktion auf diese Informationen organisierten die Beschäftigten, dass das Schiff nicht mit Waffen beladen wird, und riefen die Beschäftigten in anderen Häfen auf, bei Informationen über Waffenlieferungen ähnlich zu verfahren. Für den heutigen Samstag soll beim Schiff Molo Italia, welches Militärfahrzeuge nach Israel liefern soll, ähnlich verfahren werden. Die Weigerung der Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter, sich an Kriegen zu beteiligen, orientiert sich an einer ähnlichen Aktion in Genua vor etwa zwei Jahren, als die dortigen Beschäftigten von Waffenlieferungen erfuhren, die nach Saudi-Arabien gehen sollten, und sich weigerten, diese auf das Schiff zu laden, um den Krieg im Jemen nicht zu unterstützen.
Die Gewerkschaft L’Unione Sindacale di Base ruft darüber hinaus für den heutigen Samstag auf zu einer Demonstration gegen den Krieg im Gazastreik und die drohenden Räumungen in Sheikh Jarrah. Die Aktion der italienischen Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter ist ein bewusster Akt der Solidarität mit all jenen Menschen in Israel und Palästina, die sich für ein Ende des Krieges einsetzen, sowie ein kleiner Hoffnungsschimmer im Angesicht der eskalierenden Gewalt in Israel und Palästina.
(diefreiheitsliebe.de)