Tag der Befreiung und Tag des Zorns
Die Befreiung vom Nationalsozialismus am 08.Mai 1945 war eine historische Errungenschaft und ein Ausdruck des Kampfes gegen den Faschismus. 75 Jahre später spiegelt sich die historische Bedeutung des 8.Mai im heutigen Kampf wider und erinnert uns Migrant*Innen diesen fortzuführen. Besonders in diesen Zeiten, in denen sich die Anschläge wie in Hanau, Kassel, Halle oder Celle vermehren, nimmt der Kampf gegen den Faschismus eine wesentliche Rolle ein. Er ist notwendiger denn je, da wir mit Staatlichen Institutionen konfrontiert sind, die nicht nur Hetze und Hass gegenüber Migrant*Innen und Geflüchteten fördern, sondern selbst die Rolle als geistige Brandstifter besitzen. Stillschweigend wird zugeschaut wie die Angriffe und Angreifer auf Lebensräume der Migrant*Innen relativiert werden. Unsere Geschwister werden in Shisha Cafés, Döner Buden und auf offener Straße ermordet. Während die geistigen Brandstifter und ihre Täter unverschont bleiben, sind die migrantischen Jugendlichen, Frauen*, LGBTI*ler und Arbeiter*Innen tagtäglichen rassistischen Angriffen weiterhin ausgesetzt und werden kriminalisiert.
Wir Sagen es reicht!
Noch vor wenigen Wochen wurden in Hanau neun Jugendliche ermordet. Mercedes, Hamza, Vili, Said, Kalojan, Fatih, Gökhan, Sedat und Ferhat. Ihre Namen zu sagen ist ein Aufruf an uns alle, die rassistischen Angriffe zu verurteilen und nicht zu vergessen das wir alle Betroffen sind. Es ist allein dem Zufall geschuldet, dass wir nicht selber dem Anschlag zum Opfer gefallen sind. Noch keine zwei Monate nach dem Anschlag in Hanau folgte der Mord an Arkan Hussein Khalaf, ein fünfzehn jähriger Jugendlicher, welcher vor dem Genozid an Yeziden durch den IS floh und in Celle dem Faschismus zum Opfer fiel. Immer mehr Menschen werden durch faschistische und rassistische Angriffe ermordet und die Liste der Opfer erweitert sich. Weder der Staat und seinen Institutionen noch die bürgerlichen Parteien werden uns vor diesen faschistischen Angriffen schützen. Deshalb rufen wir alle migrantischen und antifaschistischen Kräfte dazu auf, den gemeinsamen Kampf für eine Solidarische Gesellschaft ohne Rassismus, Sexismus und jeglicher Unterdrückung zu führen.
Während Nachrichtenagenturen fast ausschließlich über die Pandemie berichten und Morde an Migrant*Innen und Geflüchteten zu einer Randnotiz werden, rufen wir am 8. Mai dazu auf, unseren Zorn auf die Straßen zu tragen. Als migrantische Frauen, Jugendliche, LGBTI*ler, und Arbeiter*Innen sind wir vor allem von doppelten Unterdrückungsmechanismen betroffen. Während Sexismus und Rassismus ineinander einhergehen, findet die Ausbeutung des kapitalistischen Systems seinen stärksten Ausdruck in der Situation von migrantischen Arbeiter*Innen statt.
Deshalb rufen wir zur gemeinsamen Organisierung auf! Am 8.Mai folgen auch wir dem bundesweiten Aufruf zum Tag des Zorns und beteiligen uns in verschiedenen Städten an Aktionen. Werdet auch ihr ein Teil und tragt euren Beitrag dazu bei. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus, Faschismus, aber auch Kapitalismus und Patriarchat setzen. Für eine Welt, in welcher wir befreit und kollektiv miteinander leben.
Mögliche Aktionsformen für den 8.Mai:
· Parolen, Namen und Hashtags auf die Straßen tragen! Sei es mit Transparenten, Flyern, Plakaten, Kreide- oder Sprühaktionen.
· Zu zweit Spaziergänge oder kurze Anhalte-Stopps mit Reden und Plakaten.
· Kerze zünden in Gedenken an die ermordeten Menschen.
· Politische und kulturell vielfältige Lieder laut aus Fenstern abspielen.
· E-Mails mit Forderungen an bestimmte Institutionen des Staats (siehe Aufruf der bundesweiten „Generalstreik“ Gruppe)
Werdet kreativ und schickt uns gerne Bilder und Videos von euren Aktionen.
Hoch die internationale Solidarität!
Dar gediği aşmak – Atılım / Başyazı*
Devrimci sosyalistler, halihazırdaki durumunun tümüyle bilincinde olarak, duruma etkin bir müdahalede bulunuyor. Şimdi atılım zamanı diyerek verili koşullara hücum ediyor,...